Yogastile im Überblick

Wie auch bei vielem anderen, hat auch hier, ein jeder seinen eigenen Bezug zum Yoga, und den verschiedenen Yogarichtungen, den Yoga Philosophien und dessen Prinzipien.


Yoga ist in den letzten Jahren explosionsartig expandiert. Abgesehen von den Yoga Studios bietet inzwischen auch jedes Fitnesscenter Yoga an. 
Es braucht Zeit, um herauszufinden welcher Yogastil zu dir passt und sich in diesem immer breiter werdenden Angeboten zurechtzufinden.

 

Um dir einen schnellen und einfachen Überblick zu verschaffen, habe ich dir hier Alphabetisch die bekanntesten Yogastile zusammengefasst.

 

Obwohl es toll ist, das man in verschiedene Richtungen eintauchen kann um etwas Diversität in die eigene Praxis zu bringen,

 sollte Yoga nicht mit Ehrgeiz ausgeübt werden, sondern stehts mit Achtsamkeit.

Wichtig bei deiner Auswahl ist zu beachten, dass du dich für Yogastile entscheidest, die deine körperliche und geistige Kondition, gesundheitlich fördert und du dich dabei auch langzeitig nicht verletzt.

 

Formen des Yoga

Die meisten eher körperbetonte Yoga-Praktiken können unter dem Oberbegriff Hatha Yoga zusammengefasst werden.

Formen des Yoga
Das Anusara Yoga (gegr. 1997 von John Friend USA) eine kraftvolle Hatha -Variante, bei der nicht die Perfektion, sondern die positive Einstellung der Übenden im Vordergrund steht. Diese Schule gehört – wie das Iyengar Yoga – zur puristischen Form des Yoga. Anusara Yoga unterscheidet sich von den anderen Stilen in ihrem Fokus auf das Herz. Deshalb werden viele „herzöffnende“ Asanas ausgeführt. Dazu gehören vor allem Rückbeugen, wie das Kamel, die Kobra, der Bogen und viele mehr. Der Effekt: Anusara bringt Selbst- und Nächstenliebe, sowie Akzeptanz in Ihren Alltag

 

Das Ashtanga Yoga dieser Stil wird auch Power Yoga oder Urmutter der modernen Yoga-Stile genannt (nach Sri K. Patthabhi Jois). Ashtanga Yoga ist eine dynamische und schweißtreibende Form des Hatha Yoga, aus der wiederum viele der heute in Studios praktizierten Yoga-Arten abgeleitet werden, wie z.B. Vinyasa Flow Yoga oder Power Yoga. Ashtanga beinhaltet ein System aus sechs streng festgelegten Übungsserien, die sich im Schwierigkeitsgrad steigern. Typisch sind die fliessenden Bewegungen mit spektakulären Sprüngen und die sogenannten Mysore-Klassen, in der jeder Schüler in der Gruppe seine eigene Praxis übt und der Lehrer zur Hilfe steht.

 

Einen großen Boom erfuhr in den letzten Jahren Bikram Yoga (gegr. von Bikram Choudhury), ein körperlich fordernder Yoga-Stil, bei dem eine feste Folge von 26 Hatha-Übungen in einem bis zu 40 Grad heissen Raum geübt wird. Wegen des dezenten Drill-Charakters und dem umstrittenen Ruf des Begründers geriet diese Form des Yoga aber zunehmend in die Kritik.

 

Das Hatha Yoga ist eine Form des Yoga, bei der das Gleichgewicht zwischen Körper und Geist vor allem durch körperliche Übungen (Asanas), durch Atemübungen (Pranayama) und Meditation angestrebt wird. Es ist damit die Basis für alle modernen Formen des Yoga, hat in Europa und Nordamerika eine große Bandbreiten von abgewandelten Yoga-Stilen hervorgebracht.

 

Hot Yoga wird auch in 38 bis 40 Grad warmen Räumen unterrichtet, um die Entgiftung und die Beweglichkeit zu fördern, verzichtet jedoch auf eine feste Übungsreihenfolge, so dass es auch verschienden Yoga Arten umfassen kann (z.B. Hot Hatha Yoga, Hot Vinyasa Flow Yoga oder Hot Yin Yoga).

 

Das Iyengar Yoga (gegr. von B.K.S. Iyengar) ist eine sehr körperbetonte Yoga-Schule, die auf den spirtuellen Aspekt weitgehend verzichtet. Iyengar Yoga setzt dafür große Präzision voraus und setzt bei Bedarf auch einfache Hilfsmittel ein. Denn kein anderer Yoga-Stil ist so sehr auf Haltung fokussiert, wie Iyengar. Sie werden mit vielen Stützen praktizieren, wie Yoga-Blöcken, Kissen, Gurte und Riemen. Dadurch wird Ihr Körper ideal unterstützt und entlastet. Dieser Stil ist deshalb sehr gut geeignet für Menschen mit körperlichen Leiden.

 

Der aus New York kommende Jivamukti Yoga (gegr. von Sharon Gannon und David Life), bei dem die Asanas fliessend dynamisch in fester Reihenfolge zu moderner Musik praktiziert werden. Die Jivamukti Yoga Art ist sowohl physisch als auch intellektuell herausfordernd und basiert auf fünf Säulen: philosophische Unterweisungen aus den alten Schriften, Hingabe (Bhakti,Chanten), Gewaltlosigkeit (Ahimsa), Musik (Kirtan) und Meditation.

 

Kundalini Yoga ist eine spirituelle Form des Yogas mit Mantrengesänge, Meditationen und Mudras (gegr. Sikh Yogi Bhajan).
Die Kundalini-Praxis besteht aus vielen dynamischen und belebenden Posen. Die einfachen, aber speziellen Asanas werden oft im Sitzen ausgeführt und minutenlang wiederholt oder gehalten. Diese zielen darauf ab, die Kundalini-Energie, die jeder Mensch im Körper hat, zu erwachen. Stell dir Kundalini einfach als eine Kraft-Quelle vor, die wie eine Schlange zusammengerollt in dem unteren Teil deiner Wirbelsäule schlummert. Durch die Yogapraxis soll diese Energie erwachen und über die Wirbelsäule zum Scheitel hinaufsteigen und freigesetzt werden. Die Kundalini-Praxis soll eine sofortige und starke Wirkung auf dein Wohlbefinden haben.

 

Inspiriert durch den Ashtanga-Stil wurde das Power Yoga  in den USA von ( Baron Baptiste und Bryan Kest) gegründet und gehört zu den jüngsten Yoga Arten. Bei dem der Körper nahezu kontinuierlich in Bewegung ist und die Positionen jeweils fünf Atemzüge gehalten werden sollen. Der Fokus liegt auf dem Krafttraining und ist körperlich fordernd. Stille Meditation und spirituelle Anklänge findet man hier ganz bestimmt nicht, stattdessen kommt man ins Schwitzen und findet "Power“ im Sinn von innerer Kraft,  Energie, Stärke.

 

“Breath is the king of mind.” ― B.K.S. Iyengar, Light on Yoga
“Breath is the king of body and mind.” ― Eva Blanco Light on Life

Pranayama setzt sich zusammen aus Prana (=Lebensenergie) und Ayama (kontrollieren). Es ist das vierte Glied des Raja Yoga nach den Yoga-Sutras von Patanjali und bezeichnet die Zusammenführung von Körper und Geist durch Atemübungen. Pranayama bedeutet so viel wie die Vertiefung und Regulierung des Atems durch Achtsamkeit.

 

Durch die yogischen Atemtechniken können Energieblockaden in Körper und Geist gelöst werden. Besonders durch langes Ausatmen stellt sich eine Beruhigung des Nervensystems ein, wodurch Stress, Schlafstörungen, hoher Blutdruck positiv beeinflusst werden kann. Über den tiefen Atem können wir auch unangenehme Emotionen besser loslassen und zu innerem Frieden und Klarheit finden. Darüber hinaus werden durch das Üben von Pranayama die Zellen besser mit Sauerstoff versorgt, wodurch sich die Organe und der Hormonhaushalt besser regenerieren können.

 

Klassische Hatha-Übungen und Atemübungen zu Beginn der Stunden sind auch Teil des Sivananda-Yoga (gegr. von Swami Sivananda), was oft wegen seiner Ganzheitlichkeit als „klassisches Yoga“ bezeichnet wird. Es beinhaltet eine Reihe an Asanas wie traditionellen Sonnengruss und Grundstellungen sowie Atemübungen und Tiefenentspannung. Die spirtuelle Ausrichtung wird oft durch Mantren, die am Anfang und zu Ende der Stunde zitiert werden, hinzugefüg

 

Vinyasa Yoga (oder auch Flow Yoga oder Vinyasa Flow genannt) ist kein System und folgt keiner klaren Linie, Hierarchie oder einem führenden Guru. Es gibt keinen offiziellen Gründer von Vinyasa Yoga. Es ist ein moderner Yoga-Stil, der aus der Tradition des Ashtanga Yoga hervorgegangen ist und ist eine der beliebtesten Yoga-Arten. Wieso? Weil keine Yoga-Session genau gleich ist, wie die andere und wird auch oft mit leiser Hintergrundmusik praktiziert. Dieser Stil ist sehr dynamisch und körperlich fordernd. Du wirst dich permanent in Bewegung befinden und von der einen Pose in die nächste gleiten. Dabei synchronisierst du deinen Atem mit jeder Bewegung, sodass dabei ein Fluss "Flow" entsteht, der dich mental und körperlich aus dem stressigen Alltag in das Hier und Jetzt bringt.

 

Ähnlich intensiv erscheint das Yin-Yoga (gegr. von Paul Grilley), bei dem auf Krafteinsatz verzichtet wird. Yin-Yoga ist der ergänzende Gegenpol zu den meisten modernen Stilen, die auf kraftvolles Üben und fliessende Asana-Abfolgen – also aufs Yang – setzen. Die entspannte Praxis soll Bindegewebe und Faszien dehnen, die Gelenke geschmeidig halten und den Chi-Fluss im Körper verbessern.

 

Es finden sich mittlerweile noch einige andere Yoga-Stile wie z.B. Acro Yoga, Aerial Yoga, Forrest Yoga, Vini Yoga oder Nivata Yoga, Yoga dance und es ist damit zu rechnen, dass sich noch mehr verschiedene Stile entwickeln werden.  Auch Mischformen sind entstanden und haben sich bei uns in Studios etabliert. So werden mittlerweile Yogilates Kurse angeboten, die aus einem Mix aus Yoga und Pilates Übungen bestehen. Auch Yoga-Pilates und Yoga-Fitness sind sehr körperbetonte und herausfordernde Yoga-Stile, die hauptsächlich in Fitness-Studios grossen Anklang finden.

 
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